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Can we fix that in Photoshop?

August 8, 2006

Dass die deutschen Medien traditionell antiisraelisch sind, wird für Leser dieses Blogs wahrscheinlich keine neue Erkenntnis sein. Wenn die Beiträge, Artikel und so weiter nicht ohnehin offensichtlich antisemitisch sind, bediente man sich bisher recht subtiler Mittel manipulativer Berichterstattung bzw. klassischer Elemente, wie der emotionalisierenden Wirkung von Bildern, die gerne unkommentiert verbleiben und so ihre irrationale Wirkung ungehindert entfalten können. Ganz abgesehen davon, dass auch eine neutrale oder gar den Israelis wohlgesonnene Berichterstattung nicht viel an der Rezeption der deutschen Zuschauer ändern würde. Die Vorwürfe der „Unverhältnismäßigkeit“, die Forderung nach „sofortigen Waffenstillständen“ und allerlei anderem antizionistischem Geschwurbel würden auf israelische Interventionen wahrscheinlich auch dann folgen, wenn das einzige „zivile“ Opfer eine libanesische Hauskatze wäre oder ein Baumstamm durch einen Bombensplitter ein wenig Harz verloren hätte.

Das Verbiegen von Tatsachen durch manipulative Berichterstattung ist leicht gemacht: Man vollzieht durch eine bestimmte Reihenfolge und Art der Darstellung beim Zuschauer eine gewisse gedankliche Seperation. Tod und Zerstörung schreibt man den Israel Defense Forces zu, der libanesischen Bevölkerung dagegen die Rolle als unschuldiger Opfer dieser Aktionen. Hinzu ein Paar von Tragik erfüllter Bilder rauchender Babyleichen + der weinenden Väter und im Kontrast dazu etwa ein lachendes israelisches Kind, was bittere Botschaften an Nasrallah auf Bomben malt. Zum Ende des Beitrags erwähnt man noch kurz die Anzahl der abgeschossenen Hisbollah-Raketen um zumindest den Schein von Neutralität noch zu bewahren. In Israel ist eh kaum einer gestorben, was sind denn die ollen Stalinorgeln der Hisbollah schon im Gegensatz zu den modernen Mordmachinen der Israelis.

Für ganz neu jedoch halte ich jedoch die gezielte Manipulation von Bildern, als wären es die Brüste von Keira Knightley auf ihrem amerikanischen Filmplakat, um Zerstörung und Tod noch zerstörerischer und tödlicher zu inszenieren, als sie überhaupt sind. Ich zumindest hörte zum ersten Mal von einer solchen Ungeheuerlichkeit.


Adnan Hajj, ein Mitarbeiter von „Reuters“, hatte einfach zu einem Bild, auf dem die durch israelische Luftangriffe herbeigeführte Zerstörung libanesischer Häuser abgebildet war, ein Paar Rauchwolken hinzugefügt und schon sah alles viel schlimmer aus als es eigentlich war. Hajj wurde mittlerweile gegangen und „Reuters“ erkundet erstmal, inwiefern hier eine regelwidrige Nachbearbeitung stattgefunden hat. Nach dem Luftangriff auf das libanesische Dorf Kana war sich auch keine deutsche Nachrichtensendung zu schade alle Vorwürfe an die Hisbollah, im Vorfeld und während der israelischen Angriffe Gallonen von Öl ins Feuer von Kana gegossen zu haben, geflissentlich zu ignorieren. Die verkehrte Welt ist dann endgültig perfekt, wenn die Opferzahlen westlicher Nachrichtenagenturen ferner der Wirklichkeit sind als die frisierten Statistiken libanesicher NGO’s. Seit dem Angriff auf Kana und der desaströsen Berichterstattung westlicher Medien sind einige amerikanische Blogger etwas aufmerksamer geworden, und stiessen auf einige hierzulande beinahe gänzlich unberücksichtig gebliebene, pikante Details.

infidel

Bild1* http://www.coxandforkum.com/archives/000903.html